Ein rund vierzigjähriger Japanahorn wird ausgegraben und sorgsam Geborgen. Die aussergewöhnliche Kronenweite, das Gewicht des Wurzelballens und das enge Zeit Fenster machen dieses Vorhaben zu einer besonderen Aufgabe.









Die Herausforderung liegt darin, einen möglichst grossen, doch dennoch bewegbaren Wurzelballen zu schaffen. Bei Grossbäumen verlangt dies tiefes Verständnis, fachliches Wissen und ein präzises Einhalten des Zeitfensters. Freigelegte Wurzeln müssen permanent feucht gehalten werden, jede einzelne wird sauber geschnitten, ohne Verletzungen, die den Baum schwächen könnten. Hält der Wurzelballen in sich nicht stand, geht das gesamte Vorhaben verloren und mit ihm auch der Baum.
Die Krone mit über acht Metern Spannweite wird für den Transport sorgfältig auf ein minimales Volumen zusammengebunden. Die Umgrabung des Wurzelbereichs erfolgt von Hand und mit Bagger, begünstigt durch eine gute Zugänglichkeit des Standorts. Gleichzeitig entsteht ein Wurzelballen, der trotz seiner Grösse transportierbar bleibt.
Innerhalb von drei Tagen wird der Baum geborgen, bevor an seinem ursprünglichen Platz neue Parkflächen entstehen. Sein Wurzelballen bringt 5.8 Tonnen auf die Waage - die oberste Grenze dessen, was am neuen Standort sicher gesetzt werden kann.
Zusammen mit der Kundschaft wird ein Ort gewählt, der nicht nur praktisch ist, sondern harmonisch in den Garten wirkt. Der Baum wird nicht einfach gesetzt, wo es am leichtesten erscheint, sondern an eine Position, die seiner Wirkung, seiner Geschichte und dem Landschaftsraum gerecht wird.
Vor Ort entsteht ein genaues Bild der Bodenverhältnisse. Eine sorgfältige Analyse zeigt, welche Anpassungen nötig sind, um dem Baum eine stabile Grundlage zu geben.
Der neue Pflanzraum wird Schicht für Schicht aufgebaut:
eine tragfähige Drainageschicht aus Kies
darauf abgestimmte Erdmischungen
ein durchlässiger, strukturreicher Oberboden
So entsteht ein Boden, der Halt gibt, Feuchtigkeit führt und zugleich ausreichend Luft im Wurzelraum lässt.
Der Baum wird über eine Distanz von 22 Metern von der Strasse in den Garten gehoben und präzise in Position gesetzt.
Auch ein roter Schieferfindling, der zum Baum gehört, wird originalgetreu an seinen neuen Platz gebracht.
Die Baustelle wird so schonend wie möglich eingerichtet, damit der Gartenraum kaum verändert wird.
Der Japanahorn findet sich sichtbar gut ein und behält im ersten Jahr nach der Verpflanzung fast sein volles Blätterkleid. Doch ob eine solche Rettung langfristig gelingt, zeigt sich erst nach einigen Jahren. Entscheidend sind Standort, Pflege und die innere Kraft des Baumes, die Spuren des Eingriffs und der Verpflanzung zu überwinden und wieder in Ruhe zu wachsen.
Ob Gartenneugestaltung, nachhaltige Pflege oder die Rettung besonderer Pflanzen – ich freue mich, Ihre Ideen mit meiner Erfahrung und Leidenschaft zum Leben zu bringen.